Waldbaden Eschette

"Waldbaden" liegt im Trend. Schon ein kurzer Spaziergang im Wald kann Stress deutlich reduzieren helfen, wie eine Studie der US-amerikanischen Universität Michigan bestätigt. Demnach genügen 20 Minuten täglich im Grünen, um das Level an Stresshormonen merklich zu vermindern. Die Forscher sprechen gar von einer "Naturpille".

Wie ist der Begriff "Waldbaden" entstanden und was verstehen Wissenschaftler darunter?

1982 regte die staatliche japanische Forstbehörde an, Ausflüge in den Wald als Bestandteil eines guten Lebensstils zu integrieren. Japanische Wissenschaftler haben mittlerweile anhand verschiedener Studien entdeckt, dass der Aufenthalt im Wald wie eine Art Aromatherapie wirkt, die für die Gesundheit förderlich ist. Längst ist "Shinrinyoku", zu Deutsch "Waldbaden", in Japan auch zu einer anerkannten Stress-Management-Methode avanciert und wird vom japanischen Gesundheitswesen gefördert.

Durch das Einatmen der ätherischen Öle, die die Bäume in die Luft abgeben, wird unser Immunsystem gestärkt. Unser Körper produziert aufgrund der in der Waldluft enthaltenen Terpene verstärkt so genannte Killerzellen, die gegen Krebs wirken. Studien haben ferner ergeben, dass sich durch den Aufenthalt im Wald Angstzustände, Depressionen und Wut verringern, Stresshormone abgebaut werden und die Vitalität steigt.
(Quelle: "Effect of forest environment on human immune function" (Qing Li) )

Die "Waldmedizin" ist seit 2012 ein eigener Forschungszweig an japanischen Universitäten. Und auch in Europa setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass der Wald ein natürliches "Therapiezentrum" ist.

Waldbaden könnte man als meditativen Gang durch Forstgebiete bezeichnen. Spezielle Übungen – wie bewusstes Ein- und Ausatmen, dem Lauschen von Blätterrauschen oder Berühren der Baumrinde – sollen alle Sinne ansprechen.

Waldbaden gibt es ganzjährig und wetterunabhängig. Denn vor allem nach einem Regen entfaltet der Wald seine beste Wirkung.
Die Gemeinde Rambrouch will sich diesem Thema annehmen und mit dem weitläufigen Areal des Gemeindewaldes in dem idyllischen Weiler Eschette, abseits vom Strassenverkehr, ist ein tiefes Eintauchen in die Stille des Buchenwaldes gegeben.

Gemeinsam mit interessierten Bürgern der Gemeinde Rambrouch sollen mit externer Betreuung für den ausgewählten Themenbereich eine entsprechende Gestaltungskonzeption entwickelt werden, die darauf aufbauend in einer nachgeschalteten Phase konkret umgesetzt wird. Durch dieses Projekt soll ein weiterer Puzzlestein im Rahmen der Slow Tourismus-Initiative der LEADER-Region Atert-Wark entstehen, sowie natürlich auch den Einwohnern der Gemeinde Rambrouch eine „Naherholung“ im gemeindeeigenen Wald bieten. Der Waldbaden-Weg wird natürlich insbesondere auch ein willkommenes Angebot für „entspannendes“ ausserschulisches Lernen für Schulklassen darstellen, sowie Entschleunigungstherapie für gestresste Erwachsene.

Der Weg wird auch Ausbildungsort für Waldbaden-Coaches sein können, sowie Waldbaden-Führungen.

Familien mit Kindern, Schulklassen, Erholungssuchende, Tagesgäste

Revierförster, Tourist-Info Atert-Wark, Syndicat d’Initiative Folschette-Hostert-Eschette

Die LEADER-Gruppe Atert-Wark finanziert die Konzeptphase und steht mit dem LEADER-Büro unterstützend zur Seite.

Die Gemeinde wählt ein Planungsbüro (eine „Agentur“) zur Projektbegleitung aus, die die Arbeitsgruppensitzungen koordiniert, moderativ zur Seite steht und das Konzept zu Papier bringt.

Phase 1: VERSTEHEN

In einem ersten Schritt werden in einer „Auftaktveranstaltung“ mit Begehung Partner und interessierte Einwohner über das Thema Waldbaden im generellen und die Projektidee im Speziellen informiert. Dabei werden die zur Prozessbegleitung beauftragte Agentur sowie die „LEADER-Gruppe Atert-Wark“ die Vorgehensweise für einen Beteiligungsprozess erläutern und schon erste Eindrücke von den Teilnehmern einnehmen.
Hieraus erfolgt:

• Evaluierung aller Unterlagen, wie z.B. Bestand der Wege, Vor-Konzepte und erste Ideen und Wünsche seitens der Gemeinde und Bürger, Lebensraum & Tourismus
• Benchmarks zum Thema Waldbaden & Potential von wertschöpfungssteigernden Maßnahmen und Angeboten

Phase 2: FESTLEGEN

• Dieser Prozessabschnitt baut auf die Ergebnisse der Phase 1 auf und liefert, in enger Abstimmung und Austausch mit der Gemeinde, ein ganzheitliches Konzept mit umsetzbaren Entwürfen in Form von Skizzen und Moodboards (ein visueller Weg, um schnell einen Eindruck verschiedener Designrichtungen zu gewinnen):
• Bürgerforum mit Ideen-Werkstätte zur Entwicklung von Leitdetails, Formensprache, Materialität sowie wertschöpfungssteigernder touristischer Angebote in Abstimmung mit Positionierung der Gemeinde/Region und Zielgruppe/Einwohner
• Prüfen und Bewerten aller Ideen und Lösungsansätze anhand der Erlebnis-Dramaturgie
• Entwicklung eines ganzheitlichen erlebnis-touristischen Drehbuchs
• Entwicklung eine Maßnahmenplans als Grundlage für eine folgende Detail- und Umsetzungsplanung
• Grobe Kostenprognose der Maßnahmen.

Als Resultat dieses Prozesses soll ein Umsetzungsplan für die Gestaltung des Weges mit Waldbaden-Stationen vom Planungsbüro erarbeitet werden.
Zum Abschluss dann steht eine Präsentation der Ergebnisse in einer Bürgerversammlung für die Bevölkerung. Dabei wird ein Ausblick auf das weitere Vorgehen für die konkrete Umsetzungsphase gegeben.

Ab Herbst 2021 soll das Konzept dann in Umsetzung gehen.

Das Projekt soll erlauben, die Gemeinde Rambrouch mit anderen touristischen Attraktionen der Region zu verknüpfen.

Das Thema Waldbaden ist in Luxemburg noch wenig bekannt und ein Wanderweg, der diesem Thema im speziellen gewidmet ist, gibt es noch nicht.

Der Partizipationsgedanke steht bei diesem Projekt natürlich modellhaft im Vordergrund.