KLEVER - Kleinvermieterinitiative Slow Tourismus-Region Wëlle Westen

Ausgangssituation

Die LEADER-Region Atert-Wark (AW) macht sich seit Jahren stark, um sich als Slow Region zu etablieren und Slow Angebote zu entwickeln, zu vernetzen oder neu aufzustellen. So wurden zum Beispiel bereits u.a. Projekte in den Bereichen Radtourismus („Mam Vëlo am Westen“), öko-soziale Landwirtschaft („SoLaWa – Solidarësch Landwirtschaft Atert-Wark“), Regionalwährung („Beki“) und regional-nachhaltige Vermarktungsstruktur („Gringgo“) unter der Schirmherrschaft des LEADER Atert-Wark umgesetzt.

Der 2016 gegründete Tourismusverband für die Region Zentrum/Westen („Guttland“) hat sich auch zur Gänze für die Zielrichtung Slow Tourismus strategisch bekannt. Gemeinsam mit dem regionalen Tourismusverband und der benachbarten LEADER-Region Lëtzebuerg West, arbeitet die LEADER-Region Atert-Wark auch im Rahmen der Projekte „Cult.Trips 2.0 – European Slow Travel Experience“, „Kurze Qualitätswanderwege in der Region Guttland“ und „SlowMo - Slow Mobilitéit am Westen“ an der Weiterentwicklung der Region zu einer Slow Travel Destination.

2019 hat die Atert-Wark Region desweiteren im Rahmen des LEADER-Projekts „Slow Tourism Atert-Wark 360°“ einen Leitfaden für die touristische Entwicklung der Slow Region „Wëlle Westen im Guttland“ erstellt. Die auf S.20 des Leitfadens enthaltene SWOT-Analyse der Region (siehe folgende Seite) analysiert den Status quo der touristischen Situation der Region Atert-Wark und zeigt an in welchen Bereichen Handlungsbedarf entsteht.

Während bereits dank verschiedener laufender LEADER-Projekte an der Behebung einiger Schwächen gearbeitet wird (das SlowMo-Projekt soll lokale Vor-Ort-Mobilität für Gäste & Einheimische optimieren, die Projekte „Cult.Trips 2.0“ und „Kurze Qualitätswanderwege“ die Produkt-Palette der angebotenen Slow-Aktivitäten bereichern), gibt es vor allem bei den Themen der wenigen professionell agierenden Beherbergungsbetriebe und der kaum vorhandenen Privatvermietern noch Handlungsbedarf.

Im Zuge der Entwicklung des Masterplans Slow Region Wëlle Westen wurde weiters eine Markterhebung durchgeführt und 8 verschiedene Initiativen zur Unterstützung des touristischen Vertriebs und Aktivierung touristischer Nachfrage analysiert. 7 davon wurden als beispielgebend für die Region identifiziert, die als Slow Erlebnisse (Tagesreisen oder Ausflugstourismus, Slow Trips) oder Slow Reisen neue touristische Nachfrage auslösen können. Aus diesen Vorarbeiten wurden Notwendigkeiten und Handlungsfelder zur Entwicklung eines Kleinvermieter- und Kleinunternehmer Konzeptes identifiziert, die im Zuge eines folgenden Leader-Projekts einer Detail-Analyse und Detail-Konzeption unterzogen werden sollen.

In Europa gibt es eine steigende Nachfrage nach Slow Tourism und Slow Reisen. Bestehende herkömmliche Buchungssysteme sind für Kleinvermieter und auch Kleinunternehmer, die touristische Slow-Leistungen anbieten, meist zu komplex, kostspielig oder aufwendig. Daher ergeben sich für diese Kleinunternehmer im digitalen Vertrieb große Herausforderungen, die im Atert-Wark mit diesem Projekt gelöst werden sollen.

Ziele

Strategisches Ober-Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Slow-Erlebnissen in der Region zu fördern. Dabei soll die betriebswirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung von Kleinunternehmer-Geschäftsmodellen und die Marketing- und Vertriebsunterstützung interessierter Jung- und Start-Up-Unternehmer in der Region erfolgen.

Als operatives Ziel sollen mindestens 10 „Super-Slow-Unterkünfte“ (Bsp. Mushrooms) in der Region entstehen.

Ein weiteres Nebenziel des Projektes ist, der Abwanderung von jungen Einwohnern und dem Entstehen von tagsüber menschenleeren Schlaf-Städten und -Dörfern entgegenwirken. Gut beschrieben ist diese mutige Zielsetzung im Vorwort des Masterplans zur Slow Region:

Gérard Anzia (Präsident, GAL Atert-Wark)

Weiteres operatives Ziel ist die Entwicklung eines Kleinvermieter-Konzepts für die Slow Region Wëlle Westen im Guttland. Damit sollen in der Slow Region bestehende Kleinvermieter professionalisiert werden und eine attraktive Ausgangslage für investitionswillige Jung- und Start-Up-Klein-Unternehmer im ländlichen Raum zu geschaffen werden.

Darüber hinaus wendet sich das Projekt auch an interessierte Kleinunternehmer in der Freizeitwirtschaft (Führungen, Attraktionen, Verleiher, Künstler, Kulturschaffende, Alltags- Kulturangebote, …), die an einem gemeinsamen Management, einer gemeinsamen Vermarktung und Kommunikation (Slow-Produktentwicklung, Erlebnis-Inszenierung, Vertriebs-Marketing, …) Interesse haben. Als „besondere Empfehlungen“ und attraktiver Bestandteil der Slow Region sollen diese Betriebe entsprechend Aufmerksamkeit der Nachfrage erhalten (Integration in Kommunikation, Marketing und Vertrieb des ORT und des LFT). Im Gegenzug verpflichten sich diese auch zur Einhaltung und verlässlichen Einlösung der Slow Kriterien aus dem Leitfaden der Slow Region.

Mit dem Projekt soll somit eine nachhaltige Tourismusentwicklung von Slow-Projektideen von KleinunternehmerInnen im ländlichen Raum und in den Dörfern der Region erfolgen (ökologisch, sozial, ökonomisch) und touristische Geschäftsmodelle unterstützt werden.

Zielpublikum

Das LEADER-Projekt wendet sich an folgende Zielgruppen und Slow-Kleinunternehmer in fünf Säulen:

  • Privatvermieter
  • Gemeinden, welche Touristen-Unterkünfte in Vermietung haben oder anbieten möchten
  • Tourist-Info Atert-Wark
  • (Mobile) Außergewöhnliche Unterkünfte
  • Besitzer von Leerstands-Immobilien
  • Slow-Glamping
  • Tourismusaffine Unternehmer (Slow-Erlebnis-Anbieter, Slow-Freizeit-Gestalter, Slow-Guides,…)

Maßnahmenbeschreibung / Projektinhalt

1.    Handlungsfeld Produktentwicklung Geschäftsmodell / Betriebswirtschaft:

Im Rahmen der Leitfaden-Erstellung wurden unterschiedliche Betriebsmodelle von Kleinvermieter-Initiativen identifiziert. Im Zuge dieses Folge-Projekts ist die idealtypische Variante für die Slow Region Wëlle Westen im Guttland während einer weiteren Slow-Werkstatt zu identifizieren (wichtig hier, dass dieses Modell auf den Rest der ORT-Region übertragbar ist). Mit Hilfe eines Business Model Canvas sollen unterschiedliche Modell-Varianten für die Kleinunternehmer diskutiert und priorisiert werden.

Anschließend sollen max. 2 Varianten skizziert und soweit ausformuliert werden, dass Kleinunternehmer oder der Kanton / die Touristinfo auf Basis der beiden Business Model Canvas in der Lage sind, Businesspläne für die eigenen Investitionen / Slow-Initiative (z.B. zur Einreichung für Förderungen oder Finanzierungen) aufzustellen. Gemeinsam ist eine Stop/Go-Entscheidung herbeizuführen, ob ein zentrales Business-Model (am Beispiel Kuckucksnester) im Wëlle Westen implementierbar ist oder ein dezentrales Vermietermodell gewählt werden soll. Ideen für außergewöhnliche (mobile) Übernachtungsangebote, die als marktfähiges, touristisches Geschäftsmodell entstehen sollen sind z.B. ein Baumhaus, Sleeperoo, Wooden-Tent, Wohnwaggon, Kirche, Schule, Stall,… . Ziel ist mindestens 10 „Super-Slow-Unterkünfte“ (Bsp. Mushrooms) in der Region zu haben.

2.    Handlungsfeld Gestaltung Innenarchitektur und Ausstattung:

Ein verlässlich eingelöstes Versprechen einer « Slow-Experience » benötigt auch eine qualitative Ausrichtung der Kleinvermieter- und Kleinunternehmer-Produkterlebnisse. Gewünscht ist eine stilistische Beschreibung der Ambienteleistung und der in Mitgliedsbetrieben wahrnehmbaren „Aura“.

Mit der Entwicklung von Corporate Senses (Slow Multisense Design) entwickeln wir die Königsdisziplin der Corporate Identity: woran erinnern sich Gäste, wenn sie an das Slow-Erlebnis denken? Wie riecht es im Restaurant, in den Zimmern, im Empfangsbereich, beim Verabschieden? Geruch ist jener Sinn, der bestätigt durch Werbewirkungs-Forschung am stärksten in der Erinnerung des Konsumenten verhaftet ist.

Ebenso soll für weitere Sinne der Slow Region-Korridor entwickelt werden: Wonach schmeckt denn die Slow Region Wëlle Westen im Guttland? Wie fühlt sich die Bettdecke an, der Boden, wie geht man in der Lobby, im Bar-Bereich? Stilelemente der sieben großen Hochgefühle (nach Christian Mikunda) und Elemente aus der Gestaltung von Einkaufserlebnissen und dem Shop Design fließen hier ein. Das Ziel ist stärkere Gästebindung durch bessere Erinnerung: Diese achtsame « Slow - Gestaltung» soll zu leichter Erinnerung führen, starke Kundenbindung auslösen und somit als Instrument des Loyalitäts-Marketings wirksam werden. Und natürlich auch Upselling auslösen, also zu mehr Wertschöpfung vor Ort führen. Apropos: blättern Sie nochmals zurück: riechen Sie das frisch geschnittene Heu?

Mit Hilfe einer in multisensualem Marketing erfahrenen Designagentur soll ein Konzept und Moodboard für die Slow-Region ausgearbeitet werden, wie „Slow“ im Wëlle Westen im Guttland in Erinnerung bleiben soll.

Nicht angefragt sind Feinkonzeptionen durch Fachexperten (Innenarchitekt, Interior-Gestalter, ...). Dies erfolgt im folgenden Umsetzungsprojekt z.B. durch lokale Künstler, Architekten oder Designer.

3. Handlungsfeld Slow Story und Slow Erlebnis:

Für das Erleben des Slow Gastes wird eine gemeinsame Story und eine verlässliche, wiederholte Einlösung von „Slow-Erfahrungen“ bzw. die Umsetzung der im Leitfaden identifizierten „Slow Kriterien“ besonders wichtig. Beispiele für eine gute „Core Story“ und ein verlässlich von einer Vielzahl an Beteiligten eingelöstes „Slow-Versprechen“ finden sich zum Beispiel bei den Bergsteiger-Dörfern, bei Landlust.at, den Romantikzimmern der Steiermark, den Kuckucksnestern im Hoch-Schwarzwald und vor allem auch bei den Alberghi Diffusi in Italien. Letzteres wurde zwar als Best Practice im Vertrieb ausgeschieden, im Storytelling hat die Kleinvermieter-Initiative (dezentrale Zimmer auf das Dorf aufgeteilt, Frühstück beim Wirt) aber weit die Nase vorn und ist mehrfach bei Tourismuspreisen ausgezeichnet worden.

Ziel dieses Handlungsfeldes ist eine typische Core-Story aus den Slow-Kritierien abzuleiten und entsprechend in Form eines Manuals als Anleitung für Kleinvermieter und Kleinbetriebe aufzubereiten: als PDF-Checkliste zum Download mit einer Beschreibung der Text-Stilistik, beispielhaften Textbausteinen und einem Sprachkorridor zum Einsatz in den Betrieben, der Tonalität der Bildsprache und der Iconography (grafisches Moodboard der Stilistik von grafischen Hinweisen, Schildern) sowie eine multisensuale Beschreibung der Slow-Erfahrung des Gastes (Materialität, Geräusche, Gerüche, Geschmack, Stilistik der Einrichtung und Ausstattung der Zimmer, des touristischen Erlebnisses z.B. Moleskine-Notizbücher statt Wanderkarten, handschriftliche Empfehlungen statt digitaler App‘s, etc.). Kaffee, Kuchen, Kekse und Kakao (die 4 K’s) und Luxemburger Alltagskultur spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Diese Core Story dient auch als Grundlage für ein etwaig als Umsetzungsprojekt zu entwickelndes Corporate Design der gemeinsamen Initiative.

4. Handlungsfeld Slow-Grundsätze, Slow-Kriterien und Qualitätssicherung:

Im Zuge des Projekts ist ein « Best-of »-Ansatz geplant, d.h. die teilnehmenden Partner sind « besondere Empfehlungen » und unterliegen somit der Verpflichtung, sich an die für die Slow Region entwickelten Kriterien zu halten. Sie erhalten Ausbildungs-Möglichkeiten, Service-Leistungen und Unterstützung im Marketing, Vertrieb und in der Verwaltung (Umfang und Tiefe ist noch in den anderen Handlungsfeldern des Projektes zu klären). Im Zuge des Projektes ist zu klären, in welcher Form die Qualitätssicherung und gegebenenfalls eine Überprüfung der Umsetzung und Einhaltung der Kriterien erfolgen soll.

5. Handlungsfeld Vertrieb:

Ein professioneller Aufbau des touristischen Vertriebs in der LEADER-Region ist unerlässlich. Dazu zählen

  • die Entwicklung und Planung von Verkaufsförderungsaktivitäten (VF) mit dem ORT Guttland
  • die Entwicklung und Planung von VF-Aktivitäten mit dem LCB - Luxembourg Convention Bureau (MICE)
  • die Entwicklung und Planung gemeinsamer VF-Aktivitäten mit dem transnationalen Slow Trips-Netzwerk (LEADER-Projekt CultTrips 2.0)
  • der Einsatz aktueller, flexibler und relevanter Vertriebstechnologien. Entscheidend ist so wenig Abhängigkeit wie möglich von einem einzelnen Technologie-Lieferanten zu sein:
    • ein Property Management System mit Internet-Booking-Engine, idealerweise mit Schnittstellen zu gängigen Buchhaltungs- und Rechnungslegungs-Programmen (z.B. Easybooking, Hotelnet-Solutions, RegiÔtels, Tourismus Ostbayern, Feratel, Tomas, …)
    • Aufbau eines CRM-Systems zur Marketing-Automatisierung
    • Prüfung einer Concierge-Funktion (in Zusammenarbeit mit LFT)
  • der Einsatz von « Slow » Geschenk-Gutscheinen über ein dezentral und digital einlösbares Gutscheinsystem mit direkter Abrechnung zum Betrieb (z.B. Incert, eGuma, …)
  • eine Slow-Gäste- und Einheimischen-Karte ( die Slow-Card Entwicklung ist Teil des LEADER-Projektes SlowMo – deshalb ist hier die Vernetzung mit diesem LEADER-Projekt essentiell):
    • idealerweise als digitale Gästekarte (zur zeitnahen, aktiven Besucherlenkung z.B. AVS, Feratel, Alturos, LuxActive (Werfenweng), Xamoom, …)
    • alternativ in Form eines Moleskine-Stempelbuchs mit Slow-Stories « inside »
    • eine Kombination mit Slow Mobility
    • die Gästekarte soll auch als Gästebindungs-, Tell a friend- und Loyalitäts-Marketing-Instrument einsetzbar sein.
  • Alternativ soll ein Konzept entwickelt werden, wie möglichst zentral die Nutzung von Vertriebsplattformen wie AirBnB, Gîtes Insolites (F), Homelidays, RegiÔtels, Google Hotelfinder, etc. professionell genutzt werden können.  

6. Handlungsfeld Buchung und betriebswirtschaftlicher Betrieb:

Zu entwickeln ist eine zentrale oder dezentrale Organisation zur Abwicklung und Durchführung der Buchung. Dies kann entweder über die lokalen Tourist-Infos erfolgen (mit entsprechender rechtlicher Befähigung wie Incoming-Tour-Operator-Lizenz und unter Beachtung der EU-Pauschalreiserichtlinie) oder über intensive Kooperation mit einem Vertriebs-Multiplikator und bestehendem Incoming Tour-Operator (Sales-Lentz, RegiÔtels,…).

Weiters ist zu klären, ob die Zimmer-Verwaltung, -Abrechnung, Rechnungslegung und Buchhaltung ebenfalls sinnvollerweise zentral organisiert werden kann / soll und gegebenenfalls wer in welcher Form und welchem Umfang dies übernehmen kann (z.B. Gringgo s.c., Sozial-Projekt zur Vermeidung von Alterseinsamkeit, Langzeit-/Jugendarbeitslosigkeit, …) oder ob in der Slow Region ein dezentrales betriebswirtschaftliches Management durch die Kleinunternehmer selbst leichter und effizienter gelöst werden kann. 

7. Handlungsfeld Einkauf, Service, Reinigung:

Im Zuge des LEADER-Projekts sollen auch Synergien und die Verfügbarkeit eines gemeinsamen, nachhaltigen Einkaufs-Managements geprüft, auf deren Sinnhaftigkeit evaluiert und ein entsprechendes Realisierungs-Konzept entwickelt werden. Dieses soll eine Auswahl der möglichen Lieferanten sowie eine Beschreibung der Prozess-Abläufe enthalten (wer koordiniert, wer steuert, wer handelt die Preise aus, wer haftet für Mängel, Lieferverzug, Qualität, …). Bestehende Konzepte und Kooperationen der Region (z. B. Gringgo) dienen dazu als Grundlage und Ausgangsbasis. Zu klären ist weiters ob die Gästebetreuung zentral erfolgen kann (Check-In und Schlüsselübergabe zentral in der Touristinfo, Gäste-Information mit handgeschriebenen, personalisierten Empfehlungen im Betrieb (Bsp. Grätzlhotels Österreich), Check-Out, Koordination von vorzeitigen Abreisen, No-Shows und kurzfristigen Stornos etc. . Ebenso ist zu klären, in welcher Form Hintergrund-Arbeiten wie Reinigung, Frühstücks-, Picknick-, Zeitungs-Service zentral organisiert und gesteuert werden können.

8. Handlungsfeld Betriebs-Schulungen:

Kleinvermieter und Kleinbetriebe müssen aktiviert und begeistert werden. Ausgangsbasis dafür sollten Betriebs-Coachings in Kleingruppen bis zu maximal 12 Teilnehmern sein. Folgende Inhalte aus dem Leitfaden „Slow Region Wëlle Westen im Guttland“ sollten vermittelt werden:

  • Was bedeutet Slow? Wie kann jeder einzelne Betrieb davon profitieren?
  • Wie können wir Wertschöpfung durch Slow generieren?
  • Vorstellung der festgelegten Slow-Kriterien mit verständlichen Anwendungsbeispielen.

Die Faktoren der touristischen Produktentwicklung – Kernleistung, Serviceleistung und Ambiente/Atmosphäre – dienen als thematischer Rahmen für die gemeinschaftliche Arbeit vor Ort. Ziel ist, den Teilnehmern auf Augenhöhe die Chancen und Stärken von Slow zu vermitteln, ein Commitment für Slow einzuholen, Lust auf Slow im Wëlle Westen im Guttland zu machen und Slow „spüren“ und schätzen zu lernen.

Teilnehmer sollten Leitbetriebe und interessierte Jung-Unternehmer oder angehende Start-Up Unternehmer aus den Branchen Nächtigung, Gastronomie, Slow-Trips, Attraktionen, Gästeführungen, Freizeit-Erlebnisse, Koch- und Kreativkurse, Kultur-Initiativen, etc. sein.

Methodisch stellen wir uns eine Slow-Werkstatt mit Impuls-Vortrag, interaktiver Gruppenarbeit mittels touristischer Service Design und Kreativmethoden - beispielsweise ‚Der perfekte Tag‘ im Wëlle Westen im Guttland, Morphologischer Kasten‘, ‚Erlebnis-Pyramide‘ oder ähnliches - vor. In jedem Fall entwickeln wir erlebbare, buchbare Slow-Erlebnisse aus Anbieter- und Gastperspektive. Die Slow-Werkstatt sollte nicht länger als 4 Stunden dauern.

Diese Slow-Werkstatt dient als „Muster“ für weitere Betriebsschulungen im Rahmen eines etwaig folgenden Umsetzungsprojektes.

Partner

ORT Centre-Ouest asbl, Interkommunales Syndikat De Réidener Kanton, LEADER-Gemeinden, Touristinfo Atert-Wark, Touristische Leistungsträger aus der Region, Wirtschaftsministerium – Generaldirektion Tourismus, Luxembourg for Tourism

Kontraktierter Partner:
Saint Elmo’s Tourismusmarketing Team Wien: Renate Bauer, Carola Schoch, Max Hammerl, Martin Schobert (Projektleitung)

Innovation

Der erste innovative Ansatz ist, dass eine gesamte Region ein Kleinvermieter-Konzept entwickelt, mit dem

  • Kleinunternehmer gefördert werden und das
  • von den touristischen Organisationen (TI, ORT, LFT) als professionelle Vermarktungsinitiative genutzt und beworben werden kann.

Diese Initiative ist ein innovativer Weg, den es bislang in der touristischen Vermarktung Luxemburgs noch nicht gibt.

Der zweite innovative Ansatz betrifft die nachhaltige touristische Entwicklung und Förderung von JungunternehmerInnen und Start-Up’s die einen Beitrag leisten aus dem ländlichen Raum wieder einen attraktiven Lebensraum zu machen. Das Projekt soll entgegenwirken, dass die Dörfer der Leader-Region tagsüber menschenleere Schlafstätten für Pendler werden und ein attraktives Freizeit-Angebot für Touristen und Einheimische entstehen zu lassen.

Periode
LEADER 2014-2020
Projektstatus
in Planung
Projektträger
GAL LEADER Atert-Wark
Dauer
Juli 2020 – Juni 2022
Budget
70.000 €
Kategorie
Tourismus
Kontakt
Gal LEADER Atert-Wark
34, grand-rue
L-8510
Redange


+352 23 62 24 90