Der Wilde Westen Luxemburgs ist für viele Einheimische und ausländische BesucherInnen immer noch unbekanntes Terrain. In den letzten Monaten wurde fleißig an einem Konzept gearbeitet, mit dem wir unsere charmanten touristischen Angebote besser ins Fenster stellen können und potentielle BesucherInnen anlocken und aufmerksam machen.
Abseits des Massentourismus
Der Kanton Redingen und die Gemeinde Mertzig liegen ab-seits des Massentourismus, eingebettet in idyllischer Natur, und werden von den beiden Fließgewässern Attert und Wark durchzogen. Mit seinem typisch ländlichen Charakter, den kleinen Hügeln und großen Weiden lädt der Westen Luxemburgs zum Entspannen und Entschleunigen ein. Die vielen nationalen und kommunalen Wanderwege und das gut verknüpfte und ausgeschilderte Radwegenetz bieten die Möglichkeit, die Region naturnah und in entspannter Atmosphäre zu entdecken. Das kulturelle Erbe des luxemburgischen Westens kann durch kleine charmante Museen, Burgen, Themenwege und Kirchen auf eine authentische Art und Weise erfahren werden.
Mut für neue Wege
Neben seinen wunderschönen Naturlandschaften werden der Kanton Redingen und die Gemeinde Mertzig von innovativen und nachhaltigen Projekten geprägt. Der Kanton übernimmt in diesen Bereichen eine Vorreiterrolle in Luxemburg mit u.a. seinem Pioniergeist im Umwelt- und Klimaschutz, der Regio-nalwährung Beki, CELL (Centre for Ecological Learning Luxembourg) und den Kooperativen „Vun der Atert“ (solidarische Landwirtschaft) und „Gringgo“ (regionale Online-Plattform für ethisch-ökologische Angebote).
Den Wilden Westen touristisch neu inszenieren!
Die Statistiken des letzten Jahres des touristischen Informationsbüros Atert-Wark, das sich unterhalb der Useldinger Burg befindet, haben gezeigt, dass hauptsächlich ältere alleinreisende Paare unsere Region besuchen. Ihr Hauptinteresse liegt in kurzen Wander- und nicht anstrengenden Fahrradwegen sowie in kulturellen regionaltypischen Aktivitäten.
Der Westen Luxemburgs zieht also bereits jetzt BesucherInnen an, dessen Nachfrage er vielfach schon gerecht wird. Um die touristischen Angebote weiterauszubauen und neue Projekte auf die Beine stellen zu können, fehlte der Region allerdings noch das passende Konzept.
Aus diesem Grund haben sich, im Rahmen des LEADER-Projektes „Slow Tourismus Atert-Wark 360°“, Akteure aus dem Tourismus, Gemeindevertreter und Hoteliers zusammengesetzt, um gemeinsam ein Tourismuskonzept für die Region Atert-Wark zu erarbeiten. Die Arbeitstreffen wurden von der österreichischen Tourismusmarketing-Agentur Saint Elmo’s begleitet. Das Ziel-konzept sollte in die Region passen und dem authentischen und ländlichen Charakter der bereits bestehenden touristischen Angeboten gerecht werden.
Slow Region (er)leben – Ein Konzept, das in die Region passt
Am 13. Mai wurde das Resultat der intensiven Zusammenarbeit der letzten Monate in Form eines Leitfadens zur Tourismusentwicklung des Wilden Westens im Guttland vorgestellt. Mit dem Slow-Tourismus-Konzept soll Langsamkeit als Alternative zur schnelllebigen Welt touristisch aufbereitet und inszeniert werden. Entschleunigung und
Zeit für achtsame, idyllische und sinnliche Momente sollen geschaffen werden.
Durch aktuelle und zukünftige Projekte werden touristische Angebote aufbereitet, die den BesucherInnen die versteckten Schätze der Region zugänglich machen. Ein besonders wichtiger Faktor hierbei ist der Kontakt zu Einheimischen, durch den die Gäste authentische Erlebnisse, regionale Geschichten und Mythen sowie das gemeinsame Lernen in Form von Workshops oder Aktivitäten, erfahren können.
Zwei Projekte, die kürzlich gestartet sind, werden eine maßgebliche Rolle bei der Umsetzung der neu definierten Ziele der Slow-Tourismus Region des Wilden Westens im Guttland spielen. LEADER Atert-Wark wird in den nächsten zwei Jahren in Zusammenarbeit mit LEADER Lëtzebuerg West und dem regionalen Tourismusverband Zentrum/Westen, kurze Qualitätswanderwege mitsamt einer einheitlichen Beschilderung anlegen. Zudem werden sogenannte SlowTrips-Aktivitäten entwickelt, die die oben aufgezählten Faktoren, wie etwa Authentizität, gemeinsames Lernen und Kontakt mit Einheimischen, beinhalten. Diese hoch-qualitativen Aktivitäten werden individuell an jede Besuchergruppe angepasst und sollen unvergessliche Momente schaffen.
Alle Tourismusprojekte sollen in Verbindung zur sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit stehen. Mithilfe von sanfter Mobilität, regionaler und saisonaler Kulinarik, Respekt vor der Umwelt und der lokalen Kultur sowie der Einbindung von geschützten Werkstätten und sozialen Projekten, sollen Angebote geschaffen wer-den, die im Sinne der Region wirtschaften.
Viele engagierte Akteure
Viele engagierte und kreative Köpfe haben am regionalen Tourismus-Konzept mit-gewirkt. Ein Schlüsselpartner für die Umsetzung und Bewerbung der Projekte ist die TouristInfo Atert-Wark, die seit April 2018 besteht. In Zusammenarbeit mit dem regionalen Tourismusverband Zentrum/Westen werden neue Projekte erstellt und umgesetzt.
Das Slow-Konzept findet sich ebenfalls in der Hotel-Brasserie und EcoLodges „Péitche Lauer“ wieder, die Ende Mai in Useldingen eröffnet hat. Mit dem Bed&Bike Label, dem Ecolabel und einer gemütlichen und liebevollen Einrichtung, sowie den „MushRooms“ als Aushängeschild, wird den zukünftigen BesucherInnen des „Péitche Lauer“ ein erholsamer Besuch in der Region ermöglicht.
In Rindschleiden, dem kleinsten Dorf Luxemburgs, soll in den nächsten Jahren ebenfalls eine neue Übernachtungsstruktur, im Einklang mit dem regionalen Tourismuskonzept entstehen und die bereits bestehenden Angebote der Thillenvogtei, des Meditationswegs, der mittelalterlichen Kirche sowie des Restaurants Miro sinnvoll ergänzen.
Spannende Monate und Jahre stehen der Region bevor!
Wir freuen uns! Um mit den Worten von Gérard Anzia, dem Präsidenten der LEADER-Region Atert-Wark, abzuschließen: „Wir trauen uns, Yee-haw!“
TouristInfo Atert-Wark
1, am Millenhaff
L-8706 Useldange
T +352 23 63 00 51-28
info@visitatertwark.lu
www.visitatertwark.lu